
Wir hatten die Zeit unseres Lebens – Biografisches Performance-Projekt

In dem Projekt „Wir hatten die Zeit unseres Lebens“ unter der Leitung des Regisseurs und Theaterpädagogen Stefan Mießeler lernen die Teilnehmenden über 55 Jahren die Performance-Kunst der 1960er-Jahre kennen und entwickelten daraus eigene Performances, in denen sie mit ihrem Körper und Materialien experimentierten. Die Performances werden mit biografischen Texten über eine Kindheit und Jugend in den 1960er-Jahren verschnitten und zu einem Theaterabend verdichtet.
Das Stück, das Corona-bedingt nur zwei Mal vor ca. 40 Zuschauern gezeigt wird, besteht aus drei Teilen: Zuerst werden fünf der Performances in einem sehr formel-künstlerischen Rahmen vor einem weißen Vorhang präsentiert. Schließlich reißt jemand den Vorhang herunter und offenbart eine riesige Festtafel. Es beginnt der zweite Teil, in dem die Darsteller*innen ein gemeinsames Fest feiern. Biografische Texte und Aktionen rund um und auf dem Tisch sowie ein Drei-Gänge-Menü mit gefüllten Eiern, Toast-Hawaii und Wackelpudding bestimmen das Geschehen. Im letzten Teil wird aus dem Fest eine große Open-Source-Performance, in der die Teilnehmenden frei und wild mit allen Materialien arbeiten und tanzend die revolutionäre Aufbruchstimmung der 1960er Jahre auf die Bühne bringen – und zwar so wild, dass anschließend eine externe Reinigungsfirma gebraucht wird.
Senior*innen so radikal auf einer Bühne zu sehen, ist, ist eine ungewöhnliche Seherfahrung für das Publikum, die zugleich eine besonders Qualität der Inszenierung ausmacht.
Projektleitung und künstlerische Leitung: Stefan Mießeler
