
Zeitlose Talente – Theater Regenbogen – Theaterprojekt für queere Menschen ab 60

© Rubicon
Die Welt ist eine Bühne, wie William Shakespeare sagte. Dieses Projekt richtet Scheinwerfer auf diejenigen, die jenseits von Heteronormativität und Geschlechtergrenzen ihren Platz auf dieser Bühne gefunden haben.
Das Projekt „Zeitlose Talente – Theater Regenbogen“ richtet sich an lesbische, schwule und trans Personen jenseits der 60. Der thematische Fokus liegt auf der gestalterischen Auseinandersetzung mit (Geschlechter-)Rollen, Rollenbildern und -klischees im Wandel der Zeit – vom sogenannten Mainstream bis hin zur queeren Community.
„Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der spielerischen Erfahrung des Körpers und der daraus resultierenden Wechselwirkung mit Sprache und Stimme. Wahrnehmungsübungen, Dialog-Improvisationen, Körperspiele, das Erforschen der Stimme – all das bildet die Grundlage für die gemeinsame Erarbeitung eines Stückes.“
Das biografische Theater schöpft dabei aus der Lebens- und Erlebenswelt der Darstellenden und bietet nicht nur eine Plattform zur Selbsterforschung, sondern auch zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und persönlichen (Geschlechter-)Rollen und Rollenbildern. Das Projekt lädt dazu ein, die Bühne des Lebens neu zu betreten, persönliche Geschichten zu erzählen und die eigene Identität spielerisch zu reflektieren.
Das Stück „Zwischen-T-Räume“ wird am 22. und 23. November im Kölner Box Theater aufgeführt.
Projektträger: rubicon e. V. – Die ALTERnativen. Lesbisch. Schwul. Trans.
Projektleitung: Andrea Bothe und Andreas Kringe
Künstlerische Leitung: Thomas Wißmann
Stimmen der Teilnehmenden
„Durch das gemeinsame Erarbeiten der einzelnen Stücke habe ich mehr Einblick und Verständnis in das Leben von anderen Lesben, Schwulen und trans Menschen erhalten. [...] Ich konnte mich in dieser geschützten Runde vertrauensvoll öffnen und entdeckte zudem schlummernde Talente in mir.“
„Wir lernen voneinander und zeigen viel Persönliches von uns aus unserem Leben. Wir sprechen über unsere Unterschiedlichkeiten, aber auch über das, was uns als Lesben, Schwule und trans Personen verbindet – zum Beispiel das Alter.“
„Ich mache mir viele Sorgen wegen des starken Rechtsrucks und um die Rechte von Frauen und FLINTA, also Frauen, Lesben, intergeschlechtlichen, nicht-binären, trans und agender Personen. Das bildet sich auch im Theaterstück ab.“
„Die Ü60-Gruppe mit queeren Menschen hat mich herausgefordert. Ich war überzeugt, die alten Männer- und Frauenklischees längst hinter mir gelassen zu haben. Doch merkte ich, dass sie immer noch in mir sind. Das war ernüchternd – fast beschämend. Ich musste mir eingestehen, dass ich weniger offen bin, als ich mir selbst gerne vormache. Genau diese Erkenntnis hat mich kritisch auf meine eigenen blinden Flecken blicken lassen – und gerade deshalb hat mir die Gruppe und die Arbeit an Rollenbildern sehr gutgetan.“