Ageismus – im Wechselspiel mit kulturgeragogischen Angeboten

Negative Stereotype und Rollenklischees gegenüber älteren Menschen sind weit verbreitet: Das zeigt die Studie „Ageismus – Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland“, die im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2022 durchgeführt wurde. So stimmte fast ein Drittel der Befragten der Aussage zu, dass alte Menschen Platz machen sollten für die jüngere Generation, indem sie wichtige berufliche und gesellschaftliche Rollen aufgeben. Mehr als die Hälfte sagte, ältere Menschen trügen nicht entscheidend zum gesellschaftlichen Fortschritt bei. Eva-Marie Kessler, Co-Verfasserin der Studie „Ageismus – Altersbilder und Altersdiskriminierung“ gibt einen Überblick über die Ergebnisse.
Im Anschluss ist Raum zur Diskussion und zur Reflexion:
Welche Altersbilder wirken auf unsere Arbeit? Inwiefern ist Ageismus hier wirkmächtig? Welche Annahmen und Ideen über das Alter kommen auch durch ältere Beteiligte in unseren Kulturangeboten selbst zum Tragen? Spielen Generationenstereotypen in intergenerationellen Projekten eine Rolle? Wie lässt sich eine Balance finden zwischen dem Ideal von „fittem Alter“ und der Reduzierung von Alter auf eine „zurückgezogene eher unsichtbare Rolle“? Und last but not least: Wie kann Kulturarbeit mit Älteren Ageismus entgegenwirken?
Referentin
Prof.in. Dr.in Eva-Marie Kessler, Professorin für Gerontopsychologie an der Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin, dort auch Prorektorin für Interdisziplinarität und Wissenstransfer. Psychologische Psychotherapeutin. Leiterin des Spezialbereichs ‚Psychotherapie im Alter‘ der MSB Psychotherapeutischen Hochschulambulanz. Habilitation 2014 an der Universität Heidelberg, Promotion 2006 an der Jacobs University Bremen. Seit 2022 ernanntes Mitglied der Altersberichtskommission der Bundesregierung.
Moderation: Dr.in Miriam Haller, Imke Nagel