Die Potenziale des Tanzens für die Lebensqualität und Gesundheit im Alter finden in der Öffentlichkeit und Kulturpolitik bisher noch wenig Beachtung. In der Tanzpraxis steht das Thema Alter jedoch seit längerem auf der Agenda: Das internationale Projekt „Dance On“ arbeitet mit professionellen Tänzerinnen und Tänzern über 40 – denn dann ist allerspätestens Schluss mit der Karriere. Bei den älteren Nicht-Profis scheinen Altersgrenzen hingegen keine Rolle zu spielen, wie die Berichte über den Tanzchor 60+ aus Wuppertal und das Solinger Tanztheater 55+ zeigen. Aber auch vor pflegebedürftigen Menschen macht der Tanz nicht halt! Dies zeigen Berichte über die Tanzveranstaltung für Menschen mit Demenz im ostwestfälischen Borgentreich-Körbecke und den Seniorentanztag in Schwerte, bei dem die Teilnehmenden vom Gruppen- bis zum Sitztanz alles ausprobieren konnten. Dank der Initiative „Wir tanzen wieder!“ wird seit kurzem auch auf den Fluren von Krankenhäusern getanzt. Wie schwer erreichbare Zielgruppen sich vom Tanzen begeistern lassen, verrät der Blick nach London: Bei „Older men moving“ treffen sich regelmäßig alte Herren aus Bangladesch und Somalia mit viel Spaß und sichtlich gesundheits- und kontaktfördernder Wirkung.