
Fonds Kulturelle Bildung im Alter: Ausschreibung 2026
kubia fördert erneut künstlerisch-kulturelle Projekte mit älteren Menschen. Im Fokus der Ausschreibung für 2026 steht das Thema: „Who cares? Kulturteilhabe mit gesundheitlicher Einschränkung“.
© Kristine Thiemann und Eva Kolb: Dingekunst
Dinge spielen eine wichtige Rolle in der Kulturarbeit mit älteren Menschen: Sie wecken Erinnerungen, regen zum Erzählen an und verbinden die Menschen miteinander. Die neue Ausgabe des kubia-Magazins widmet sich dem materiellen Alltag älterer Menschen und seiner Bedeutung für die Kulturelle Bildung im Alter.
Die Gerontologinnen Anamaria Depner und Anna Wanka stellen in ihrem einleitenden Beitrag die Materielle Gerontologie vor. Dieser Forschungsansatz begreift Altern nicht nur als biologischen Prozess, sondern als ein Zusammenspiel von menschlichen Körpern, Räumen, Gegenständen und Technologien. Diese Perspektive hilft uns zu verstehen, wie wir mit unserer Umwelt verwoben sind. Sie verdeutlicht auch, wie sehr der Raum, in dem ein kulturelles Bildungsangebot stattfindet, das Erleben des Angebots durch die Teilnehmenden beeinflusst.
Wie die „Kulturgeragogik der Dinge“ konkret aussieht, zeigen mehrere Projekte: In „Lieblingsstücke“ gestalten ältere Menschen gemeinsam mit einer Kulturgeragogin und einer Künstlerin biografische Collagen aus persönlichen Objekten. Im Projekt „alles schick“ werden Erinnerungen an Kleidung in Form kunstvoller Papierkleider wieder lebendig – eine Teilnehmerin entdeckt dabei mit über 90 Jahren ihre Liebe zum Modedesign. Auch das Repair-Café wird zum kreativen Begegnungsraum, in dem Dinge repariert und Beziehungen gepflegt werden.
Ein weiteres Highlight der Ausgabe ist das Gespräch mit Annette und Hauke Goos. Sie stellen 36 Erinnerungsstücke aus der Nachkriegszeit vor, die helfen, die Lebenserfahrungen der sogenannten Kriegskinder-Generation zu verstehen – viele davon erstmals öffentlich benannt.
Die Fotostrecke stammt von den Hamburger Künstlerinnen Kristine Thiemann und Eva Kolb, deren partizipative Kunstprojekte ältere Menschen und ihre Dinge in Szene setzen. Für die Illustrationen im Heft sorgt der Künstler Lutz Möller, der seit über 60 Jahren akribisch Haushaltsgegenstände zeichnet – ein beeindruckendes Langzeitprojekt zwischen Alltagskunst und Obsession.
Erstmals ist der vollständige Inhalt des Magazins nicht nur als PDF verfügbar, sondern kann auch direkt auf der Website von kubia komfortabel und barrierefrei gelesen werden.