Die Topografie des Alters wurde durch die Pandemie einschneidend verändert: Die Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit Covid 19 führten zu einer vorher nie dagewesenen räumlichen Distanz zwischen den Generationen. Schließlich trafen die Regulierungen des sogenannten „Social Distancing“ vor allem die als besonders vulnerabel eingeschätzte Gruppe der Über-50-Jährigen. Auf diese Situation haben Kulturgeragog*innen und Kulturschaffende schnell mit der Entwicklung alternativer Angebote der kulturellen Altersbildung reagiert, die dem Gebot räumlich-körperlicher Distanz Rechnung trugen. Es wurden vielfältige mediale Räume, Brücken und Kanäle konstruiert, um die Mauern und Altersgrenzen zu überwinden, die die Pandemie neu errichtet hat. Der Artikel analysiert aus kulturtopologischer Perspektive (spatial turn) im Anschluss an Michel Foucaults Begriff der Heterotopie anhand von drei Fallbeispielen die medialen Kanäle und die durch sie formierten Subjektpositionen sowie das Potenzial dieser kulturgeragogischen Projekte, in Zeiten von Corona Resonanzräume und heterotopische Reflexionsräume zu bilden.